Perfekt sein.

Perfekt sein der Traum, den niemand erreichen kann. Der Wunsch, der niemals in Erfüllung geht. Ich rede mir, jeder sei perfekt auf seiner eigenen Art und Weise. Jeder sei schön. Jeder sei lustig. Jeder sei nett. Jeder habe etwas an sich das perfekt ist. Wenn ich aber vor dem Spiegel stehe und mir die Tränen aus dem Gesicht wische, bin ich mir nicht mehr über meine eigenen Worte so sicher. Ob sie wirklich der Wahrheit entsprechen, ob sie dem entsprechen, was ich über mich denke. Wenn ich mein Spiegelbild sehe in diesem Rahmen, dann höre ich nur die Worte, die mir ein Stich in mein Selbstbewusstsein versetzten. Eigentlich sollte ich dankbar über alles sein, was ich haben darf, anstatt mir Sorgen zu machen über so oberflächliche Sachen wie diese. Doch es ist nicht so einfach, zu bestimmen über was man sich den Kopf zerbricht und über was nicht.
Manchmal da wünsche ich mir einfach nicht mein Spiegelbild sehen zu müssen. Weil es nur eines von vielen subjektiven Bildern von mir ist. Doch wann werde ich das objektive Bild sehen? Die Antwort ist niemals. Denn was ist eigentlich ein objektives Menschenbild? Es ist eine Zusammensetzung vieler kleinen subjektiven Bildern. Dann lasse ich die Tränen fliessen, damit sich ein Lächeln bilden kann. Damit ich weiss, warum ich lache. Denn ich lache für die Menschen, die ich aus ganzem Herzen liebe, für die ich so wie ich bin perfekt bin. Warum ich das weiss? Weil sie für mich perfekt sind. Perfekt sein ist kein Wunsch oder Traum, es ist ein subjektives Bild, das nicht jeder sehen kann.

Kommentare

Beliebte Posts