Vor drei Jahren

Vor drei Jahren, sass ich dort, hätte niemals geglaubt hier zu sein. Überzeugt davon, dass damals das hier war und nicht das dort. Alles schien so robust, so standfest. Nichts schien sich zu bewegen, keinen klitzekleines bisschen. Doch schaue ich nun aufs jetzige dort, so sehe ich wie weit sich die Wolken bewegt haben, wie stark sich ihre Form verändert hat. Aus dem Lamm ist nun ein Löwe geworden.
Der Wind schien damals einen süsslichen Duft mitzutragen, doch nun nehme ich auch den säuerlichen Geruch war. Ich nehme ihn war, aber meine Nase gewohnt sich daran. Nie hätte ich zu glauben getraut mich an diesen widerlichen Geruch zu gewöhnen. Doch ich tat es, so wie ich es akzeptiert habe, dass vom Lamm der Löwe entsprungen ist und das das Bild vom Löwen nicht lange über den Himmel schweben wird. Es wird die Zeit kommen, in der er auf uns niederregnet. Vielleicht werde ich den Schirm aufmachen, vielleicht werde ich aber nass. Es kommt nicht drauf an, was ich vor drei Jahren geglaubt habe oder in drei Jahren tun werde. Jedoch spielen die Taten meines vor drei Jahren Ichs eine Rolle. Denn wie hätte aus dem Lamm ein Löwe entstehen können, wenn es gar keine Wolken am Himmel gegeben hätte?
Vor drei Jahren, da trug der Apfelbaum keine Früchte. Heute pflücke ich Kirschen. Morgen  werde ich daraus Himbeermarmelade machen. Vor drei Jahren, habe ich sehnlichst auf Äpfel gehofft. Es wird der Tag kommen, da wird der Löwe meinen Apfelbaum angreifen und ich werde nie wieder im Stande sein Himbeermarmelade zu machen, doch vielleicht wird irgendwann die Gewissheit auf einem Schimmel zu mir geritten kommen und mir sagen, dass es nie Himbeermarmelade war, für die ich gestrebt habe.

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